FAQ - Häufig gestellte Fragen zu Eichhörnchen
Gängige Vorurteile
und warum sie
NICHT stimmen:
„Eichhörnchen sind
Nesträuber?“
Beobachtungen, die Eichhörnchen beim Verlassen
eines Nestes mit einem nackten Vogeljungen zeigten, erwiesen sich
meistens als säugende Eichhörnchenmütter, die ihre noch nackten
Eichhörnchenbabys aus einem Kobel in ein anderes Versteck
transportierten und nicht um einen geraubten Jungvogel. Eichhörnchen
decken ihren Proteinbedarf, indem sie ab und zu Insekten fressen – den
Kalziumbedarf, indem sie an Geweihen oder Knochen nagen oder
Vogelschalen fressen. Eichhörnchen stellen kein Problem für unsere
Vogelwelt dar!
„Nur die roten Eichhörnchen sind heimisch?“
Ein
Vorurteil hält sich bisher besonders hartnäckig: Eichhörnchen mit einer
dunkleren Fellfärbung seien keine einheimischen und würden die roten
vertreiben. Das stimmt definitiv nicht! Wir Menschen haben
unterschiedliche Haarfarben, das Eichhörnchen hat unterschiedliche
Fellfarben, die von hellrot bis dunkelbraun, fast schwarz, reichen. Auch
einzelne Würfe können verschiedene Fellfarben aufweisen. Unabhängig von
der äußeren Fellfarbe haben alle einen weißen Bauch. Das größere
amerikanische Grauhörnchen kommt jetzt noch nicht in Deutschland vor!
Warum bieten wir zwei neue SCHWEGLER-Produktentwicklungen an?
Eine
Besonderheit der Eichhörnchen ist, dass sie nicht nur einen Kobel
beziehen, sondern immer mehrere Zweignester anlegen. Die Gründe dafür
sind vielfältig: Sollten Eichhörnchen bei Gefahr einen Kobel verlassen
müssen, können sie auf einen anderen ausweichen. Es werden auch
jahreszeitenspezifische Kobel angelegt und ein besonders großer und gut
ausgepolsterter für die Aufzucht der Jungtiere. Eichhörnchenkinder
kommen nackt und mit geschlossenen Augen zur Welt und wiegen etwa
12 – 15 Gramm. Sie öffnen erst am 32./33. Tag ihre Augen und sind
insofern lange auf ihre Mutter angewiesen, die sie säugt, bis sie im
Alter von etwa sechs Wochen immer mal wieder den Kobel verlassen und
damit beginnen, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Wir haben uns an der
Lebensweise der Eichhörnchen orientiert und bieten neben dem
Aufzuchtkobel auch einen Wurfkobel an, dem über viele Wochen im Jahr
(Eichhörnchen haben 2 – 3 Würfe) ein großer Stellenwert zukommt. Wenn
eine Eichhörnchenmutter ihren Wurfkobel bedroht sieht, wird sie nicht
zögern und die Jungtiere in einen anderen Kobel transportieren. Je mehr
Kobel wir den Tieren anbieten, desto mehr tun wir für das Überleben der
Population.
Natürliche Feinde: Hauskatzen, Waschbären, Marder, Greifvögel, Krähenvögel.
Aufhängeplatz: regenabgewandte Stelle am Baumstamm oder an der Hauswand.
Aufhänghöhe: mindestens 4 Meter, je höher desto besser.
Tipp: Bieten
Sie den Eichhörnchen unsere mitgelieferte Wolle als Baumaterial an. Sie
hat von Natur aus eine antibakterielle Wirkung, ist wärmend und die
Fasern führen nicht zu tödlichen Strangulierungen, wie es bei anderen
Materialien der Fall sein kann. Die Nager freuen sich hin und wieder
auch über ein Stück Apfel, auf exotische Lebensmittel wie Erdnüsse oder
Mandeln sollte verzichtet werden.
Fundtiere. Wann braucht ein Eichhörnchen Hilfe?
Wenn
ein Eichhörnchen nachweislich in Not ist (verletzt oder verwaist), darf
es gesichert und muss schnellstmöglich einer erfahrenen Stelle
übergeben werden. Wir raten dringend von Selbstversuchen bei der
Aufzucht der niedlichen Eichhörnchenkinder ab, da sie meistens schief
gehen und von Gesetztes wegen zum Glück auch verboten sind. Sollten
junge Eichhörnchen die Nähe von Menschen suchen, sind sie in Not und
nicht, wie fälschlicherweise oft angenommen, tollwütig. In Deutschland
ist bislang kein einziger Fall von Tollwut bei einem Eichhörnchen
bekannt. Seit 2008 gilt Deutschland laut RKI als frei von terrestrischer
Tollwut.
Sollten Sie ein verletztes oder
hilfsbedürftiges Eichhörnchen gefunden haben, kontaktieren Sie bitte
umgehend eine der folgenden Vereine und Organisationen:
Den Raum Stuttgart, Esslingen, Waiblingen, Ludwigsburg und Pforzheim decken
Auffangstationen der Eichhörnchenhilfe Stuttgart ab. Die Notrufe werden
über das Notruftelefon des Eichhörnchenschutz e.V. in München
koordiniert:
Telefon 0176 55376864
Der Eichhörnchen Notruf e. V. ist deutschlandweit tätig:
Telefon 0700 20020012